Deutschlands Vierter Glücksspielstaatsvertrag (GlüNeuRStv) wird ab dem 1. Januar 2023 durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) als einzige Behörde des Landes für das deutsche Glücksspiel überwacht und durchgesetzt.

Vertreter der 16 Bundesländer trafen sich Ende vergangener Woche in Halle (Saale, Sachsen-Anhalt), um die ab Juli 2022 bestehende Übergangsbehörde aufzulösen.

Im Oktober 2021 legte die Glücksspielbehörde Pläne für eine Doppelspitze fest und ernannte Ronald Benter und Benjamin Schwanke zum Leiter des entstehenden Regulierungssystems. Das Duo hat nun den Anfangsauftrag der Agentur umrissen, der die Einrichtung eines bundesstaatlichen Glücksspielregisters beinhalten wird, um alle Spieler zu ihrem eigenen Schutz zu überwachen und die Glücksspiel-Ökosphäre transparent zu halten.

Zitat Zitat von Schwanke
„Wir sind startklar. Wir haben die entsprechenden Strukturen und Prozesse aufgebaut, um den Online-Glücksspielmarkt ab dem 1. Januar 2023 effektiv zu regulieren. Dabei können wir auf die Erfahrung des Gambling College und die Expertise in den Ländern bauen, wofür wir sehr dankbar sind. ”
GGL hat die vollständige Autorität/Verantwortung

Die GGL ist mit der vollständigen Verantwortung für alle deutschen Regulierungspflichten für Glücksspiele beauftragt, einschließlich Lizenzen, Strafen, Steuern, technische Akkreditierungen und Marktstreitbeilegung.

Die GGL bleibt in Halle ansässig. Die vollständige Umsetzung des Regimes wird den Zusammenhalt zwischen Bundesländern mit unterschiedlichen Zuständigkeiten beim Übergang von einem unregulierten Markt zu einem liberalisierten Glücksspielmarkt mit spezifischen Regeln und Vorschriften sowie Spielerschutz schaffen.

Bisher war Sachsen-Anhalt für Online-Poker und Spielautomaten kurzzeitig zuständig, Rheinland-Pfalz für die öffentlichen Lotterien und Hamburg für die Landeslotterien. Die gewerbliche Spielvermittlung wurde von Niedersachsen verwaltet und Hessen war das Zentrum der Sportwetten und Pferderennen.

Regulierungsbehörde stellt Personal ein

Der Vorstand kündigte an, zum Jahresanfang rund 20 hochqualifizierte Mitarbeiter aus dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt einzustellen.

Vor Inkrafttreten des Vierten Glücksspielstaatsvertrags zum 1. Juli hat das Land Sachsen-Anhalt die Verwaltung übernommen, so dass es viele fachliche Überschneidungen und ein halbes Jahr interne Zusammenarbeit gibt.

Derzeit gibt es 35 lizenzierte Sportwetten und 15 Betreiber, die Slots (Automatenspiele)-Lizenzen besitzen.

Zitat Zitat von GGL-Vorstandsmitglied Ronald Benter
„Mit diesem Schritt ist ein wichtiger Meilenstein des Glücksspielstaatsvertrags 2021 erreicht. Die Bündelung von Kompetenzen in der GGL hebt die Regulierung des Online-Glücksspielmarktes auf eine neue Ebene.“
Quelle: GGL, IGB