Eine Hommage an Las Vegas

Wir Deutschen wurden jahrzehntelang im Ausland als humorlose Spaßbremsen betitelt. Dabei ist unser Sinn für Humor und besonders dem derben sehr gut ausgeprägt. Wer sonst außer uns würde Filme wie „Er ist wieder da“ erst in die Bestseller Listen und dann ins Kino bringen?

Man stelle sich in Flensburg ein Las Vegas vor. Gut, die deutschen Gäste wären sicher ebenso jubelbegeistert wie alle anderen, aber eigentlich ist das nicht unsere Welt. Wir mögen es ab und zu etwas ruhiger und besinnlicher, jedenfalls die alten Spieler, die sich schon seit 20 Jahren den Buckel krumm biegen am Roulettekessel, der zwar oft aber eben nicht oft genug das macht was man sich erhofft.

Wenn Bugsy Siegel heute sehen könnte, was aus seinem Las Vegas geworden ist, dann weiß ich nicht, ob er heulen, lachen oder seine Wumme ziehen würde.

Was in Vegas passiert, das bleibt in Vegas. Hinter dem grellen Licht, dem nie endenden Spiel und der Klugscheißerei am Anfang dieses Satzes stehen unzählige Schicksale. Menschen, die es zwar noch nach Vegas schafften aber dann alles verloren und heute in den Nebenstraßen dahinvegetieren, meist vollgepumpt mit Sprit oder Rasendünger-Crack.

Viele Filmperlen aus dem Zockermilieu zieren die Videoregale. Ich kann jedem nur empfehlen, sich auch den Film „Owning Mahowny“ anzusehen. Basierend auf wahren Gegebenheiten mit dem verstorbenen Oscar Preisträger Philip Seymour Hoffman in der Hauptrolle ist dieser kanadische Streifen kein Popcorn Blockbuster aber dafür ein intensives und eben wahres Drama über einen Masterzocker, der lieber Rippchen auf der Treppe aß und auf angebotene Nutten des Casinos verzichtete. Ein Purist!

Der Film kommt ab und zu im deutschen TV.

Leopold